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Studie: Klimawandel verschärft Ungleichheiten im ÖPNV

Extreme Hitze verschärft einer Studie zufolge soziale Ungleichheiten bei der Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs in Großstädten. Laut am Dienstag veröffentlichten Analyse des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) gibt es in einkommensschwachen Gegenden weniger Kapazität, Hitze durch ein verändertes Mobilitätsverhalten zu vermeiden. Dies könne zu zusätzlichem Hitzestress führen und Gesundheitsrisiken erhöhen, hieß es.

Annika Stechemesser, die Hauptautorin der Studie, erklärte, die U-Bahn werde in weniger privilegierten Gegenden von New York anders als in anderen Teilen der Stadt bei heißem Wetter weiterhin viel genutzt. „Das bedeutet, dass in Nachbarschaften, in denen Menschen mit geringerem Einkommen, kleineren Wohnungen, kaum Krankenversicherungen und weniger Klimaanlagen leben, auch an heißen Tagen die U-Bahn-Nutzung nicht vermieden wird.“

Die U-Bahn-Stationen in New York hätten bereits jetzt ein Hitzeproblem. Dort herrschten häufig bis zu sechs Grad Celsius höhere Temperaturen als an der Oberfläche. Für die in der Fachzeitschrift „The Lancet Planetary Health“ veröffentlichte Studie wurden Mobilitätsdaten von 438 New Yorker U-Bahn-Stationen in verschiedenen Stadtvierteln aus der Zeit zwischen 2014 und 2019 ausgewertet.

Als mögliche Gründe für die eingeschränkte Anpassungsfähigkeit in weniger privilegierten Stadtvierteln nennen die Autorinnen, dass Menschen mit geringer bezahlten Jobs seltener Homeoffice in Anspruch nehmen können. Diese müssten häufiger am Wochenende arbeiten oder einen zweiten Job annehmen, um über die Runden zu kommen.