In Magdeburg sind Stolpersteine gestohlen worden, die an Opfer der NS-Zeit erinnern. Bereits am Dienstag habe ein Mitarbeiter der Stadtverwaltung bemerkt, dass fünf von sieben Steinen, die im Hohenstaufenring verlegt waren, entwendet worden seien. Das teilten die Stadt sowie das Polizeirevier Magdeburg am Donnerstag in einer gemeinsamen Erklärung mit.
Nach aktuellem Ermittlungsstand könne der Tatzeitraum auf den 1. April zwischen 10 und 18 Uhr eingegrenzt werden, hieß es. Der Staatsschutz sucht nach Zeugen, die Angaben zum Tathergang machen können.
Zudem ruft die Stadt zu Spenden auf, um das Stolperstein-Projekt weiterhin finanzieren zu können. Erst vor wenigen Tagen wurde in der Stadt der 800. Stolperstein verlegt.
Die zehn mal zehn Zentimeter großen Betonquader sind im Bodenpflaster vor ehemaligen Wohnhäusern und Wirkungsstätten von Opfern des Nationalsozialismus eingelassen. Auf der Messingoberfläche sind die Namen und biografischen Daten der Opfer, der Zeitpunkt der Deportation und der Deportationsort eingraviert.
In Magdeburg kümmert sich die Arbeitsgruppe „Stolpersteine für Magdeburg“ um die Verlegung. 2007 wurde demnach der erste Gedenkstein für den früheren Magdeburger Bürgermeister Herbert Goldschmidt (geb. 1890) verlegt, der 1943 im Konzentrationslager Riga ermordet wurde