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Steinmeier zum Tod von Philosoph Negt: Sein Geist lebt weiter

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den verstorbenen Sozialphilosophen Oskar Negt als “großen Sozialwissenschaftler und politischen Intellektuellen” gewürdigt. “Er war zugleich ein engagierter Bürger und Publizist, der die öffentlichen Debatten und das demokratische Denken in der Bundesrepublik über Jahrzehnte hinweg geprägt hat”, so Steinmeier am Samstag in einem Kondolenzschreiben an Negts Witwe Christine Morgenroth-Negt.

Der am Freitag im Alter von 89 Jahren gestorbene Negt galt als einer der bedeutendsten Sozialwissenschaftler Deutschlands. Er studierte bei Max Horkheimer und promovierte bei Theodor W. Adorno in Philosophie. Er war Assistent von Jürgen Habermas und während der Studentenbewegung von 1968 einer der Wortführer der Außerparlamentarischen Opposition. Von 1970 bis 2002 war er Professor für Soziologie in Hannover.

Bis ins hohe Alter habe sich Negt um die Demokratisierung der deutschen Gesellschaft verdient gemacht, so der Bundespräsident. In der heutigen Zeit der Krisen und Veränderungen sei seine Idee von der sozialen Verantwortung des politischen Menschen aktueller und wichtiger denn je. “Oskar Negt fehlt unserem Land. Aber sein demokratischer Geist lebt weiter, wo immer Freiheit und Demokratie mutig und entschlossen verteidigt werden.”