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Statistik zu Wochenendarbeit – Studien zu Arbeitnehmerzufriedenheit

Für viele Beschäftigte gehören ungewöhnliche Arbeitszeiten zum Alltag. Das geht aus Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor. Unterdessen liefern zwei Studien unterschiedliche Ergebnisse zur Arbeitnehmerzufriedenheit.

Mehr als jeder vierte Arbeitnehmer hat im Jahr 2023 zumindest gelegentlich Wochenendarbeit geleistet. Besonders hoch war der Anteil in den Branchen Gastgewerbe (70 Prozent), Kunst, Unterhaltung und Erholung (55 Prozent) sowie im Handel, inklusive der Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen (47 Prozent). Das teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden nach Ergebnissen des Mikrozensus zum Tag der Arbeit am 1. Mai mit. An Samstagen arbeitete demnach zumindest gelegentlich ein Viertel (25 Prozent) aller Beschäftigten, sonntags 15 Prozent und an Feiertagen 6 Prozent

Zudem arbeitete den Angaben zufolge ein Viertel (25 Prozent) der abhängig Beschäftigten im Jahr 2023 zumindest gelegentlich abends, also zwischen 18.00 und 23.00 Uhr. 15 Prozent arbeiteten zumindest gelegentlich im Schichtsystem, 9 Prozent nachts zwischen 23 und 6 Uhr.

Bei Männern seien diese Arbeitsformen häufiger vertreten, hieß es. “Sie verrichteten zu 28 Prozent Abendarbeit, zu 16 Prozent Schichtarbeit und zu 12 Prozent Nachtarbeit.” Bei Frauen seien es 23 Prozent der Arbeitnehmerinnen gewesen, die zumindest gelegentlich abends arbeiteten, 13 Prozent arbeiteten in Schichten und 6 Prozent nachts.

Dessen ungeachtet scheint die Mehrheit der Beschäftigten in Deutschland gerne zu arbeiten. Sie fühlten sich engagiert und hätten eine enge Bindung zu ihrem Arbeitgeber, berichtet die “Rheinische Post” (Montag) unter Berufung auf eine noch unveröffentlichten Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).

Demnach gab es 2022 bei 48 Prozent der Beschäftigten eine hohe Arbeitszufriedenheit. Bei 49 Prozent konnte anhand der Daten des sogenannten Socio-Oekonomischen Panels (SOEP), der führenden Langzeit-Datenbank, eine mittlere Arbeitszufriedenheit ermittelt werden. “Die Langfristperspektive auf Basis des SOEP seit dem Jahr 1990 zeigt, dass die Unterschiede in der Arbeitszufriedenheit zwischen den Jahren eher gering ausfallen. Ein negativer Trend ist nicht erkennbar”, zitiert die Zeitung aus der Studie.

Das Institut widerspreche damit einer unlängst erschienenen Untersuchung von Gallup. Das Beratungsunternehmen stufte die Stimmung der Beschäftigten in Deutschland den Angaben zufolge als eher schlecht ein. Nur 45 Prozent seien zufrieden und blickten positiv in die Zukunft. Der Anteil habe sich im Vergleich zur Befragung im Vorjahr nicht geändert. Im europäischen Vergleich liege Deutschland laut Gallup-Ranking auf Platz 21 von 38 untersuchten Ländern.