Die Starkbierzeit in Bayern naht: Sie beginnt am Aschermittwoch (5. März) und dauert bis Ostern. Höhepunkt ist der Salvatoranstich auf dem Münchner Nockherberg am 14. März. Traditionell um den katholischen Josefstag am 19. März herum finden mehrere Wochen lang Starkbierfeste in den bayerischen Brauhäusern statt. Dort dreht sich alles um Bock- oder Doppelbockbiere, es wird Blas- oder Volksmusik gespielt, getanzt und traditionelle bayerische Küche serviert.
Die nach eigenem Bekunden älteste Brauerei der Welt, die bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan, wurde im Jahr 1040 als Klosterbrauerei der Benediktinermönche gegründet. Beim Starkbierfest auf dem Weihenstephaner Berg wird der dunkle Doppelbock „Korbinian“ angezapft.
Starkbiere haben einen besonders hohen Alkoholgehalt von mindestens 6,5 Volumenprozent. Von anderen Bieren unterscheidet sie zudem die Stammwürze – der Anteil der im Bier enthaltenen gelösten Stoffe wie Zucker, die später im Gärprozess zu Alkohol und Kohlendioxid umgewandelt werden – von mindestens 16 Prozent.
Bockbier ist eine der bekanntesten Starkbier-Sorten. Dabei ist der Name „Bock“ nicht tierischen Ursprungs, sondern stammt vom niedersächsischen Einbeck, das im Mittelalter eine bedeutende Bierstadt war. Im 17. Jahrhundert wurde der Braumeister Elias Pichler von Einbeck ans Münchner Hofbräuhaus abgeworben, wo er dann sein „Ainpöckisch Bier“ braute.
Das Doppelbockbier „Salvator“ der Paulaner-Brauerei war anfangs nicht als Fastenbier gedacht, sondern wurde als Festbier zum Namenstag ihres Ordensgründers Franz von Paula ausschließlich für die Mönche gebraut. 1780 erhielten die Mönche die Erlaubnis, ihr Bier öffentlich zu verkaufen. Seitdem ist das Starkbier fester Bestandteil der Fastenzeit. (00/0117/15.01.2025)