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Starfriseur: So etwas wie einen EM-Schnitt gibt es noch nicht

Frankreichs Superstar Kylian Mbappe saust mit einem “Skin Fade” übers Feld, der Niederländer Memphis Depay trägt kunstvolles Flechtwerk, und Toni Kroos hat einen scharfen Scheitel. Ein Friseur erklärt die Looks der EM.

Trotz einer reichhaltigen Auswahl an unterschiedlichen Frisuren auf dem Platz: Ein modischer Favorit steht nach Ansicht von Starfriseur und -barbier Ahmed Alsanawi bei der laufenden Fußball-EM noch nicht fest. “Ein paar gute Schnitte sind schon dabei, und ich bin mir sicher, es werden jetzt Friseure von überallher nach Deutschland eingeflogen, damit das auch so bleibt”, sagte Alsanawi der “Süddeutschen Zeitung” (Wochenende). “Aber so etwas wie einen EM-Schnitt 2024 gibt es nicht – jedenfalls noch nicht.”

Erst wenn ein besonders gestylter Spieler ins Finale komme wie der Brasilianer Ronaldo bei der WM 2002, könne daraus der “Look des Turniers” werden; “der Schnitt, auf den alle schauen”, so der Experte. “Bislang sind noch zu viele Spieler mit zu vielen Frisuren auf dem Platz.”

Der aus dem Irak stammende Alsanawi begann seine Karriere mit der Eröffnung eines kleinen Barbershops in der Nähe des Trainingsgeländes des FC Chelsea in der britischen Grafschaft Surrey. Inzwischen frisiert der Figaro Top-Spieler unter anderem aus England, Belgien und Frankreich.

Kein gutes Haar ließ Alsanawi an dem rasiermesserscharf gezogenen Scheitel von Deutschlands Mittelfeldstrategen Toni Kroos. Wie man diesen Look bezeichnet, wisse er nicht. “Das ist eigentlich nur irgendein Haarschnitt. Allerdings kein besonders guter, um ehrlich zu sein”, so der Experte. “Aber offensichtlich gefällt es ihm.” Auf die Frage, wen er gern mal stylen würde, antwortete Alsanawi: “Cristiano Ronaldo, klar. Weil er ist, wer er ist. Der zweite wäre Messi; einfach, weil sein Haarschnitt nicht gut ist. Ich mag den Übergang nicht. Das ginge viel besser.”

Generell beobachtet Alsanawi “eine wahnsinnige Obsession mit Haaren bei Jungs und jungen Männern”. Das sei auf jeden Fall ein Trend. Für Fußballer seien extravagante Haarschnitte “Teil der persönlichen Ausstattung, die Krone auf dem Kopf”. Gerade in Sozialen Medien gehörten wechselnde Frisuren zur Selbstdarstellung der Kicker dazu. Davon profitiere auch sein eigener Berufsstand, so Alsanawi. “Für unser Geschäft ist das natürlich super; auf Instagram können wir Barber viel mehr unsere Arbeit zeigen. Durch Fußballstars werden bestimmte Styles sofort zum Trend.”