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Städtetag warnt vor Kürzungen bei Arbeitsagenturen und Jobcentern

Angesichts der aktuellen Diskussion um Einsparungen im Bundeshaushalt warnen die Städte davor, bei den Angeboten der Jobcenter und Arbeitsagenturen für Qualifikation und Weiterbildung zu kürzen. „Die Städte lehnen die Sparauflagen in Milliardenhöhe bei den Agenturen und Jobcentern ab“, sagte der Präsident des Deutschen Städtetages, Markus Lewe (CDU), am Donnerstag nach Sitzungen von Präsidium und Hauptausschuss des kommunalen Spitzenverbandes in Trier.

Der Oberbürgermeister von Münster verwies darauf, dass die Arbeit der Jobcenter und Arbeitsagenturen immer wichtiger werde, „um Menschen in Arbeit zu vermitteln, weiterzubilden und die Lücken in den Firmen passend mit Fachkräften und Auszubildenden zu besetzen“. Dazu müssten die Einrichtungen immer differenziertere Beratungen und Vermittlungsleistungen anbieten. „Das betrifft sowohl das Personal als auch die finanzielle Ausstattung. Hier den Rotstift anzusetzen, ist das völlig falsche Signal.“

Der Kommunalverband sprach sich zudem dafür aus, bei geflüchteten Menschen mit Bleibeperspektive die Möglichkeit zur Aufnahme einer Arbeit zu beschleunigen. Zudem sollte es eine Qualifizierungs- und Weiterbildungsoffensive für Menschen ohne Schul- oder Berufsabschluss geben, um mehr Fachkräfte zu gewinnen.

„Das Augenmerk sollte allen Geflüchteten mit Bleibeperspektive gelten und nicht nur den Menschen aus der Ukraine und bereits anerkannten Asylbewerbern, die Bürgergeld beziehen. Geflüchtete, die den Städten zugewiesen wurden und absehbar länger in Deutschland bleiben, sollten möglichst schnell in Arbeit kommen“, erklärte Lewe.