Ein 19-Jähriger soll am Sonntag (16. Juni) auf dem Güstrower Stadtfest zum Lied „L’amour toujours“ von Gigi D’Agostino verfassungsfeindliche Parolen skandiert haben. Dem in Güstrow (Landkreis Rostock) lebenden Deutschen sei nach erfolgter Anzeigenaufnahme ein Platzverweis ausgesprochen worden, teilte die Polizeiinspektion Güstrow am Montag mit.
Bereits in der Nacht zu Sonnabend (15. Juni) sei es auf dem Stadtfest überdies zu einer Schlägerei gekommen: Nachdem ein 26-jähriger Syrer eine 16-jährige Deutsche lautstark beleidigt haben soll, sollen ein 19-jähriger Iraker und ein 21-jähriger Afghane ihn geschlagen und getreten haben. Auch drei Deutsche, die versucht hätten, die Auseinandersetzung zu beenden, sollen durch die Tatverdächtigen angegriffen worden sein. Der Iraker und der Afghane müssten sich jetzt wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung verantworten, hieß es.
Ansonsten sprach die Polizei von einem „grundsätzlich familiären, heiteren Festcharakter“. Sie habe nur vereinzelte Störungen registriert.
Das Liebeslied von Gigi D’Agostino war in den vergangenen Wochen vermehrt für rechtsradikale Parolen missbraucht worden. Für bundesweites Aufsehen hatte ein Party-Video gesorgt, das an Pfingsten in einer Kampener Bar auf Sylt aufgenommen worden war. Es zeigt junge Erwachsene, wie sie rassistische Texte zur Melodie des Party-Hits singen. Ein Mann zeigt zudem den Hitlergruß.