Die Nürnberger Kirchengemeinde St. Sebald startet in das Festjahr der 600-jährigen Heiligsprechung Sebalds mit einem Vortrag darüber, wie Sebaldus ein Heiliger wurde. Am 23. Januar spricht laut Mitteilung der Kirchengemeinde der Leiter des Stadtarchivs Nürnberg, Arnold Otto, um 19 Uhr im Kapitelsaal des Sebalder Pfarrhofs über den Nürnberger Stadtpatron. Weitere Vorträge seien am 20. Februar und am 22. Mai geplant. Am Tag der Heiligsprechung vor 600 Jahren, dem 26. März, gibt der Sebalder Pfarrer Martin Brons einen Impuls dazu, wie eine evangelische Gemeinde mit dem katholischen Heiligen umgeht.
Bereits im Jahr 1072 strömten der Mitteilung zufolge zahlreiche Wallfahrer an das Grab des wundertätigen Sebaldus unterhalb der Nürnberger Kaiserburg. Aber erst im Jahr 1425 – und damit genau 100 Jahre vor Einführung der Reformation in Nürnberg – wurde der Kult des Sebaldus auf Betreiben der Nürnberger Reichsstadt mit einer Bulle durch Papst Martin IV. am 26. März bestätigt. Politisch geschickt habe der Nürnberger Rat Sebald zum Stadtpatron aufgebaut, den die Bürger in ihren Nöten und Sorgen immer häufiger anriefen. Die sterblichen Überreste des Heiligen werden seit Ende des 14. Jahrhunderts in einem silberbeschlagenen Schrein in der Sebalduskirche aufbewahrt. (00/0148/17.01.2025)