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Sozialverband sieht Probleme beim elektronischen Rezept

Vier Wochen nach der verpflichtenden Einführung des elektronischen Rezepts berichtet der Sozialverband VdK von Problemen. “Besonders ältere Menschen verstehen die komplexe Anmeldung in der App nicht und scheitern daher an der Authentifizierung. Andere beschweren sich über Praxen, die sich weigern, das E-Rezept auszudrucken, obwohl sie dazu verpflichtet sind. Andere Patientinnen und Patienten haben das Gefühl, übergangen zu werden. Sie können durch das E-Rezept nicht mehr einsehen, was ihnen verschrieben worden ist”, erklärte VdK-Präsidentin Verena Bentele am Sonntag in Berlin.

Grundsätzlich unterstütze der Verband das E-Rezept. Die Nutzung dürfe aber für niemanden eine Belastung sein. Technische Probleme beim Abruf des Rezepts müssten die Betreiber rasch beheben, forderte Bentele. Sie dürften nicht dazu führen, dass Patientinnen und Patienten länger auf ihre Arzneimittel warten müssten. Es sei nötig, dass alle Wege genutzt würden, um Rezepte auszustellen und sie einlösen zu können: elektronisch auf der Gesundheitskarte, in der App und als Ausdruck.

Der Verband erwarte bei allen Digitalisierungsschritten, dass eine Barrierefreiheit mitgedacht werde – nicht nur beim E-Rezept, sondern auch bei der für 2025 geplanten elektronischen Patientenakte, hieß es. Eine Studie hatte kürzlich ergeben, dass seit Anfang Januar 2022 Millionen elektronische Rezepte in Deutschland ausgestellt worden seien. Das war jedes zweite Rezept, wie es im “E-Health-Monitor” der Beratungsgesellschaft McKinsey hieß. Seit Januar müssen Rezepte elektronisch ausgestellt werden.