Die Vorstandsvorsitzende des Sozialverbands Deutschland (SoVD), Michaela Engelmeier, hat die Bundesregierung aufgefordert, an der geplanten Erhöhung des Bürgergelds festzuhalten. „Ich erwarte, dass die Bundesregierung hier Wort hält und nicht umkippt“, sagte Engelmeier der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ, Samstag). Die Erhöhung des Bürgergelds sei „absolut notwendig“, sie müsse eigentlich noch höher ausfallen. Wenn man in schwieriger Haushaltslage als Erstes im Sozialbereich kürze, würden sich die Menschen extremen Parteien zuwenden. „In Zeiten von Krisen und Sorgen braucht es mehr Sozialstaat, nicht weniger.“
Sie sei empört darüber, „wie Union und FDP eine Neiddebatte anheizen“. „Sie versuchen, Geringverdiener gegen Bürgergeld-Bezieher auszuspielen“, sagte Engelmeier. Das Lohnabstandsgebot werde nicht verletzt. Ein alleinstehender Mindestlohn-Bezieher habe etwa 1500 Euro netto im Monat. „Das ist wenig, aber es ist deutlich mehr, als ein Bürgergeld-Bezieher bekommt.“ Außerdem sei es immer besser, einen Job zu haben und in die Rentenversicherung einzuzahlen.