Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf (CSU) hat am Freitag der Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer zum 102. Geburtstag gratuliert. „Eine starke Frau, die sich als Zeitzeugin für Frieden, Freiheit, Toleranz und gegen jegliche Form von Antisemitismus und Ausgrenzung starkmacht“, sagte Scharf in einer Mitteilung ihres Ministeriums über Friedländer. Unermüdlich setze sie sich für eine gelebte Erinnerungskultur und Prävention ein.
„Ihr Engagement ist für uns alle wegweisend“, sagte Scharf. Die Gesellschaft dürfe nicht müde werden, für die Demokratie und ein friedliches Miteinander einzustehen. Demokratinnen und Demokraten müssten sich klar gegen Antisemitismus aussprechen. „Brutale Hassausbrüche auf unseren Straßen sind nicht akzeptabel“, betonte die Ministerin. Es brauche die Kraft der Differenzierung und kritischen Reflexion. Propaganda und Ideologie dürften keine Chance haben, komplexe Probleme müssten verständlich erklärt werden, statt in falschen Denkmustern zu verweilen.
Scharf lobte besonders Friedländers Arbeit mit jungen Menschen: „Auch hier zeigt sie uns den Weg auf: Demokratische Kompetenz ist der zentrale Auftrag der politischen Bildung.“ Kinder und Jugendlichen müssten dazu befähigt werden, kritisch zu hinterfragen und nicht alles zu glauben, was im Netz steht. Mit Jugendarbeit werde der Grundstein für eine Generation gelegt, „die aktiv an der Demokratie teilnimmt, sich für Völkerverständigung und Gerechtigkeit einsetzt und unsere gemeinsamen Werte der Freiheit und des Respekts lebt“, sagte Scharf.
Die am 5. November 1921 geborene Margot Friedländer lebte während der Nazizeit im Untergrund und überlebte das Konzentrationslager Theresienstadt. 1946 emigrierte sie nach New York, 2010 zog sie nach Berlin zurück. Seitdem tritt sie als Zeitzeugin in Schulen auf. (00/3613/03.11.2023)