MÜNCHEN – Der Sozialethiker und ehemalige Theologieprofessor Trutz Rendtorff wird 85 Jahre alt. Als führender Sozialethiker prägte er lange das Verhältnis von Kirche und Staat und beschrieb ethische Grundpositionen der Kirche. Von 1968 bis 1999 lehrte Rendtorff in München Systematische Theologie und war eine wichtige Stimme der evangelischen Kirche.
Als Vorsitzender der Kammer für öffentliche Verantwortung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) brachte Rendtorff grundlegende Positionspapiere auf den Weg, wie die Friedensdenkschrift (1981), die Demokratiedenkschrift (1985) und die Wirtschaftsdenkschrift (1991). In der EKD-Synode und der Synode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) setzte sich der liberale Theologe für ein offenes Christentum und einen Protestantismus als „Institution der Freiheit“ ein. Die Theologie war für ihn ein „geistvoller Umgang mit dem Leben –theoretisch geschärft“. Das von ihm mitbegründete Institut „Technik-Theologie-Naturwissenschaft“ an der Universität München ist seit Jahren dem Dialog zwischen Kirche und Wissenschaft verpflichtet. epd
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