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Souvenirs von Leo XIV. bald an jedem Stand

Papst Leo XIV. ist gewählt. Seine ersten Termine stehen fest, Wohnort und Wappen noch nicht offiziell. Mit dem neuen Pontifikat müssen sich auch die unzähligen Souvenir-Verkäufer umstellen. The show must go on.

Rom ist wieder Rom. Zwei Tage nach der Wahl von Leo XIV. zum neuen Papst herrscht der übliche Trubel in der Ewigen Stadt. Auch wenn die Pressetribüne weiter an das Großereignis erinnert, reisen die ersten Journalisten bereits wieder ab. Zwar steht die Amtseinführung des neuen Papstes mit Staats- und Regierungschefs aus aller Welt noch bevor, aber anders als das Konklave ist der feierliche Gottesdienst am 18. Mai für alle gut planbar. Der ein oder andere nutzt die Zwischenzeit wohl, um die müden und wund gelaufenen Füße ein wenig hochzulegen.

Nicht so die Souvenir-Verkäufer. Auf sie kommt in den kommenden Tagen und Wochen zusätzliche Arbeit zu. Denn mit der Wahl eines neuen Papstes müssen sie ihre Verkaufsstände umgestalten. Statt Postkarten, Magneten und Rosenkränzen mit dem Konterfei des am Ostermontag verstorbenen Papstes Franziskus, kommen neue Souvenirs mit Leo XIV. auf die Ladentheke.

Leo XIV. war für viele überraschend am vergangenen Donnerstag zum Nachfolger von Franziskus gewählt worden. Der gebürtige US-Amerikaner mit zusätzlich peruanischem Pass leitete zuletzt eine Vatikanbehörde und ist Mitglied des Augustinerordens. Robert Francis Prevost, 69-Jahre alt, gilt als bescheidener, offener und interessierter Mensch, als polyglotter Weltbürger. Er suche den Kontakt zu seinen Mitmenschen, sei sportlich, liebe Tennis, Fußball und fahre gerne Auto, heißt es aus seinem Freundes- und Bekanntenkreis.

“Ich warte auf die Erlaubnis”, sagt ein Verkäufer an einem Kiosk am Petersplatz, dessen Auslage sich unter der Last der Franziskus-Souvenirs beinahe zu Boden biegt. Ohne Erlaubnis könne er keine neuen Postkarten und mit Foto versehenen Rosenkränze verkaufen. Welche Erlaubnis brauche es dafür denn? Der Verkäufer zuckt nur mit den Schultern. “Erlaubnis eben”.

Eine Verkäuferin in einem kleinen Souvenirladen um die Ecke klärt auf. “Der Vatikan muss die offizielle Erlaubnis erteilen, dass die neuen Souvenirs mit Leo XIV. verkauft werden dürfen.” Das solle, so sei ihr gesagt worden, bereits in der kommenden Woche oder in der Woche darauf passieren. Verkaufe der Vatikan selbst dann neue Souvenirs an die Geschäfte? “Nein, nein, ich beziehe meine Sachen dann von den üblichen Lieferanten mit dem neuen offiziellen Porträt.” Das Wort “offiziell” betont sie.

Die Andenken und Devotionalien, etwa Rosenkränze oder Andachtsbilder, mit dem Porträt von Papa Franziskus bleiben. “Natürlich”, sagt die Verkäuferin etwas entrüstet. Auch von Papst Johannes Paul II. sowie anderen früheren Päpsten gebe es noch zahlreiche Andenken im Laden.

In der neuen gläsernen Vatikanpoststelle auf dem Petersplatz klingt es anders. “Das dauert noch Wochen, bis es die offiziellen Postkarten mit dem neuen Papst gibt”, sagt eine Mitarbeiterin. Briefmarken ebenfalls. Wann genau, könne sie nicht sagen. Bis dahin gehe alles seinen gewohnten Gang. An der Wand der Poststelle hängt weiterhin das Bild von Papst Franziskus. Eine Erhebung, wie viele Postkarten im Jahr gekauft und versendet würden, kennt sie nicht. “Das erfassen wir nicht”, sagt ein Kollege. Aber allein im vergangenen Jahr wurden mehrere Dutzend vatikanische Briefmarken und Poststempel herausgegeben, wie sich auf der Internetseite der Vatikanpost nachlesen lässt.

Weiter im Stadtzentrum zwischen Piazza Navona und Pantheon tummeln sich die Menschen, essen Eis, lauschen den Straßenmusikern und fotografieren die berühmten Sehenswürdigkeiten. Und da, tatsächlich, in einem der Läden hängt es: Ein T-Shirt mit der Aufschrift “Habemus Papam – Leone XIV – Città del Vaticano 2025”. Und auch Magneten gibt es bereits. Ging aber schnell. “Ja”, grinst der junge Mann hinterm Tresen. Ganz inoffiziell.