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SOS-Kinderdorf Rafah in Gaza nimmt 88 elternlose Kinder auf

Wie immer im Krieg sind es die Kinder, die mit am meisten leiden und am wenigsten dafür können. Das gilt auch in Gaza. Besonders schlimm ist es, wenn sie von den Eltern getrennt werden oder sie ganz verlieren.

Das SOS-Kinderdorf Rafah im Süden des Gazastreifens will bis zu 88 minderjährige unbegleitete Flüchtlinge aufnehmen. Das teilte die Hilfsorganisation SOS-Kinderdörfer am Freitag in München mit. Bisher hätten seit dem 7. Oktober nach aktuellen Schätzungen rund 17.000 Kinder in Gaza ihre Eltern verloren oder seien von ihnen getrennt worden.

In Kooperation mit dem UN-Kinderhilfswerk Unicef wolle man bis zu 88 Kindern einen Platz bieten, erklärte Ghada Hirzallah, Leiterin der SOS-Kinderdörfer in Palästina: “Wir versorgen sie mit allem Nötigen: Unterkunft, fürsorglicher Betreuung, medizinischer und psychologischer Unterstützung.”

Die ersten 19 Kinder seien bereits aufgenommen worden, zugewiesen vom Sozialministerium, dem Internationalen Roten Kreuz und Unicef. Bei sieben Kindern sei es gelungen, die Familien zu finden und sie wieder zu vereinen, so Hirzallah weiter: “Bei ihrer Ankunft waren die Kinder in einem schwierigen Zustand, traumatisiert vom Krieg und zusätzlich in Angst und Stress durch die Trennung von ihren Eltern. Sie waren in großer Sorge, was aus ihnen wird und wer sich um sie kümmert.”

In den kommenden Wochen sollen weitere Kinder aufgenommen werden. Der nötige Platz stehe auch deshalb zur Verfügung, da es im März gelungen sei, 67 Kinder aus dem SOS-Kinderdorf Rafah nach Bethlehem im Westjordanland zu evakuieren.