“Macht Euch selber welche”, forderte der Bildhauer Max Kruse seine Frau Käthe auf, als die Tochter eine Puppe haben wollte und er im Laden nur scheußliche fand. Die Gattin folgte dem Aufruf. Alles weitere ist Geschichte.
Das Käthe-Kruse-Museum in Donauwörth präsentiert vom 11. Mai bis 29. September die Sonderausstellung “dat wil ik ook!”. Zu sehen sind Stücke aus der großen Privatsammlung der Niederländerin Tiny Riemersma. Als diese erstmals eine umfangreiche Kollektion von Kruse-Puppen sah, soll sie beeindruckt gewesen sein und beschlossen haben: “Das will ich auch.” 1988 eröffnete sie in Den Helder ihr “Käthe Kruse Poppen en Speelgoed Museum”, das sich zu einem Pilgerort für Fans entwickelte.
Als das Haus 2013 schließen musste, entschieden sich die Stadt Donauwörth und die dort ansässige Manufaktur Käthe Kruse, den kompletten Bestand fürs eigene Museum zu erwerben, wie es heißt. Fachwelt und Fans freuten sich, denn eine ursprünglich geplante Auktion hätte bedeutet, dass der einmalige Bestand in alle Welt zerstreut worden wäre.
Insgesamt besteht die Sammlung laut Mitteilung aus 476 Puppen und Schaufensterfiguren aus der Manufaktur Käthe Kruse sowie weiteren Gegenständen. Davon werden nun 72 Puppen in der Sonderschau gezeigt. Für sie wurden Patenschaften übernommen. Ein Förderverein zum Erhalt der Sammlung hat den Angaben zufolge inzwischen fast 70.000 Euro zusammengetragen. Zu sehen sind die Puppen in Alltagsszenen, die teils von Riemersma arrangiert wurden: beim Wäschewaschen mit Zuber und historischem Bügelbrett oder beim Spielen mit der Lieblingskatze.