In der Freiburger Innenstadt sollen bis zu 200 Sensoren große Menschenmassen erfassen. Dadurch sei eine schnelle Reaktion auf mögliche Gefahrenlagen möglich, teilte die Stadt Freiburg am Dienstag mit. Das Sensornetzwerk nutze Signale, die von Mobiltelefonen ausgehen. Auf Basis der anonymisierten Daten könne das System „FreiburgRESIST“ in Echtzeit messen, wo sich wie viele Menschen aufhalten und in welche Richtung sie strömen.
Bislang würden in Freiburg bei Großveranstaltungen Sicherheitsdienste engagiert, die kontrollieren und melden, wann sich wo wie viele Menschen aufhalten. Dafür solle jetzt eine präzisere technische Lösung getestet werden. Die Daten könnten von Polizei und Feuerwehr eingesehen und analysiert werden. Die Informationen dienten aber auch der Nachbereitung und damit der besseren Planung von Veranstaltungen. Hauptnutzer sollten Polizei und Feuerwehr, das Amt für öffentliche Ordnung sowie im Nachgang auch die Freiburger Wirtschafts- und Tourismusförderung sein.
Angebracht werden sollen die Sensoren etwa an Verteilerkästen oder an Straßenlaternen. Der Aufbau soll voraussichtlich Ende des Jahres beginnen. Die Sensoren erfassen WLAN- oder Bluetoothsignale von Mobiltelefonen oder Smartwatches. Die Signale würden vor der Übertragung technisch vollkommen anonymisiert. Mit den Daten könne kein direkter Bezug zum Besitzenden hergestellt werden, es würden keine persönlichen Bewegungsprofile erstellt. Die Sensoren und statischen Modelle zur Messung seien vom Projektpartner Fraunhofer-Institut für Kurzzeitdynamik (Ernst-Mach-Institut) entwickelt worden.
Schon bisher würden in Freiburg Sensoren eingesetzt, um auf Park & Ride-Parkplätzen freie Parkplätze zu zählen. In abgelegenen Glascontainern würden Sensoren den Füllstand messen. Das erspare unnötige Fahrten zu nur teilweise gefüllten Behältern. (0330/11.02.2025)