Deutschland ist Schweineland – zumindest was Fleischproduktion und -export angeht. Allerdings nimmt die Begeisterung für Schweinefleisch stetig ab. Dafür sehen Forscher verschiedene Ursachen.
Obwohl Tierzahl und Verzehr seit Jahren rückläufig sind, sind Schweine auch im vergangenen Jahr wieder die wichtigsten Fleischlieferanten in Deutschland gewesen. Mit rund 4,1 Millionen Tonnen machte das Schweinefleisch den Großteil der Gesamtproduktionsmasse von etwa 5,9 Millionen Tonnen Fleisch aus, wie das staatliche Thünen-Institut am Mittwoch in Braunschweig mitteilte. Auch beim Fleischexport steht Schweinefleisch mit gut 2,2 Millionen Tonnen weiter an erster Stelle.
Dennoch verläuft die Kurve für Produktion und Verbrauch von Schweinefleisch seit 2016 rückläufig, wie die Forscher des Braunschweiger Instituts erklären. Bis 2024 sanken Produktion und Tierbestände um etwa ein Viertel. Die Experten führen das auf eine seit langem erschwerte Marktsituation durch Krankheiten wie die Afrikanische Schweine und Covid-19 sowie auf gestiegene Energie- und Futterkosten und den Arbeitskräftemangel zurück.
Gleichzeitig zeigten sich auch veränderte Essgewohnheiten in der Bevölkerung und Unsicherheiten im Hinblick auf die künftige Tierwohl- und Umweltpolitik. So ist der Pro-Kopf-Verbrauch von Schweinefleisch zwischen 2010 und 2023 von 49 auf knapp 35 Kilogramm im Jahr gesunken.