Zu wenig Lehrer – das ist das größte Problem an Schulen, sagen deren Leiter in einer Umfrage. Aber auch bei Integration und Inklusion läuft demnach nicht alles glatt. Dabei kommt es auch auf die Schulform an.
Nach Einschätzung von Deutschlands Schulleitern ist der Lehrermangel das größte Problem an bundesweiten Schulen. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Freitag in Düsseldorf veröffentlichte Forsa-Umfrage im Auftrag des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE).
Demnach sehen 61 Prozent den Lehrkräftemangel als das größte Problem an der Schule an (2022: 62 Prozent). Mit etwas Abstand folgen Probleme mit Inklusion und Integration, die von einem Drittel (31 Prozent) der Schulleitungen genannt werden. Jede vierte Schulleitung (24 Prozent) betrachtet Probleme mit dem Gebäude und den Räumlichkeiten als eines der zurzeit größten Schwierigkeiten. Befragt wurden rund 1.300 Schulleitungen.
Als besonders belastend empfinden Schulleiter demnach die Belastung durch Verwaltungsaufgaben (95 Prozent) und ein wachsendes Aufgabenspektrum (94 Prozent). 92 Prozent meinen, dass Schulleitungen (sehr) stark davon belastet werden, dass Politiker bei ihren Entscheidungen den tatsächlichen Schulalltag nicht ausreichend beachten. Ebenfalls 92 Prozent der Schulleitungen schätzen die Belastungen für Schulleitungen durch die Anspruchshaltung, dass die Schule alle gesellschaftlichen Probleme lösen soll, als (sehr) stark ein.
Die hohe Belastung führt dazu, dass der Anteil der Schulleiterinnen und Schulleiter, die den Beruf der Schulleitung auf jeden Fall oder wahrscheinlich weiterempfehlen würden, von über zwei Dritteln in den Jahren 2018 und 2019 auf nur noch etwa jeden Zweiten zurückgegangen ist.
Zur Zeit würden nur 11 Prozent ihren Beruf auf jeden Fall und 40 Prozent wahrscheinlich weiterempfehlen. Ähnlich viele würden ihren Beruf derzeit wahrscheinlich nicht (40 Prozent) oder auf keinen Fall (7 Prozent) weiterempfehlen. Am höchsten ist die uneingeschränkte Weiterempfehlungsbereitschaft derzeit bei den Schulleitungen von Gymnasien (20 Prozent), am geringsten bei Grundschul-, Gesamt-, Haupt- und Realschulen (10 Prozent).