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Schulen in SH sollen sich mehr mit Antisemitismus befassen

Durch mehr Bildung Antisemitismus verhindern – das ist das Ziel eines Zehn-Punkte-Plans, den Regierungs- und Oppositionsparteien am Freitag im schleswig-holsteinischen Landtag verabschiedet haben. Schulen spielten im Kampf gegen Antisemitismus eine besondere Rolle, sagte Bildungsministerin Karin Prien (CDU). “Wir müssen Fakten und Empathie vermitteln und uns dabei bewusst sein: Große Teile der jungen Generation erreichen wir nicht mehr durch Zeitungen, Fernsehen oder Gedenkveranstaltungen.” Es gebe Kinder und Jugendliche, die ihr gesamtes Wissen zum Nahostkonflikt und ihre Empathie aus den sozialen Netzwerken und von ihren Familien hätten.”

Die Beschäftigung mit Antisemitismus, Judentum und Israel dürfe sich nicht in kurzfristiger Projektarbeit verlieren, so Prien. “Sie muss einen breiten Raum bekommen, um sich im Alltagsbewusstsein zu verankern.”

Der Plan sieht unter anderem vor, den Einsatz gegen Antisemitismus, Rassismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit im schleswig-holsteinischen Schulgesetz zu verankern. Damit soll die Verpflichtung einhergehen, Präventions- und Schutzkonzepte an jeder Schule zu entwickeln. Auch sollen Besuche von Gedenkstätten durch Schulklassen stärker gefördert werden.