Die Schriftstellerin Kathrin Röggla ist am Freitagabend in Köln mit dem Heinrich-Böll-Preis der Stadt geehrt worden. Die gebürtige Salzburgerin ist nach Einschätzung der Jury „eine der vielseitigsten deutschsprachigen Autorinnen“. Neben stilistischer und formaler Brillanz stecke in ihren Texten auch gesellschaftspolitisches Engagement. Zuletzt hat Röggla den Roman „Laufendes Verfahren“ über den NSU-Prozess veröffentlicht. Die Auszeichnung ist mit 30.000 Euro dotiert.
Kathrin Röggla sei eine Autorin ganz im Sinne Bölls, erklärte die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) als
Juryvorsitzende. „Hoch engagiert nimmt sie sich wichtiger gesellschaftlicher Themen an.“ Exemplarisch dafür sei ihr Roman „Laufendes Verfahren“ über den Münchner Prozess um die rechtsextreme Terrorgruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU). Als Professorin an der Kunsthochschule für Medien in Köln setze Röggla zudem wichtige Impulse für die Literaturszene in Köln.
Röggla, Jahrgang 1971, studierte Germanistik und Publizistik in Salzburg und Berlin. Neben Büchern verfasst sie auch Radioarbeiten und Theatertexte. Seit 2020 ist sie Professorin für Literarisches Schreiben an der Kunsthochschule für Medien in Köln.