In der damaligen Sowjetunion geboren, als Mathematiker an der Akademie der Wissenschaften der DDR tätig, dann Schriftsteller: am Montag wird Eugen Ruge 70 Jahre alt. Von Ruhestand keine Spur.
Der Schriftsteller, Regisseur und Übersetzer Eugen Ruge wird am Montag 70 Jahre alt. Der Sohn des prominenten DDR-Historikers Wolfgang Ruge wurde am 24. Juni 1954 in Soswa (Nordural) geboren und kam 1956 mit seinen Eltern nach Ost-Berlin. Als diplomierter Mathematiker arbeitete er von 1980 bis 1985 am Zentralinstitut für Physik der Erde an der Akademie der Wissenschaften der DDR.
Dann begann er zu schreiben, zunächst vorwiegend Theaterstücke und Hörspiele. 1988 folgte die Flucht in die Bundesrepublik. In seinen Werken verarbeitet Ruge vielfach seine Familiengeschichte. 2011 veröffentlichte er den mit dem Alfred-Döblin-Preis, dem Deutschen Buchpreis und dem aspekte-Literaturpreis ausgezeichneten Roman “In Zeiten des abnehmenden Lichts”, der über vier Generationen einer Familie hinweg das Erlöschen der sozialistischen Utopie erzählt. 2017 wurde der Bestseller mit Bruno Ganz in seiner letzten Rolle verfilmt.