Der Wanderfalke ist ein Rekordtier: Kein Greifvogel stürzt sich rasanter auf seine Beute. Nun nistet er wieder in Nürnberg. Dabei war er schon mal fast verschwunden.
Gute Nachricht von der Nürnberger Kaiserburg: Im dortigen Wanderfalken-Horst liegt das erste Ei dieses Jahres. Das Greifvogel-Weibchen legte es schon am 25. Februar gegen 4.30 Uhr in der Früh, wie die Regierung von Mittelfranken am Sonntag mitteilte. “In den kommenden sechs bis sieben Tagen werden wahrscheinlich weitere zwei bis drei Eier folgen”, hieß es.
Der Wanderfalke ist der schnellste Raubvogel der Welt: Er stößt mit bis zu 300 Kilometern pro Stunde aus der Luft auf seine Beute hinab. In Bayern gibt es etwa 250 bis 300 Brutpaare, deutschlandweit um die 1.400. Damit ist die Art zwar nicht häufig, aber auch nicht gefährdet. Früher war das anders: Der Wanderfalke war in den 1960er und 1970er Jahren wegen Gifteinsatzes und Wilderei fast ausgestorben. Dank Rettungsmaßnahmen haben sich die Bestände erholt.
Der Wanderfalke ist den Angaben zufolge seit 2013 auf der Nürnberger Kaiserburg heimisch. Aus den 40 seither gelegten Eiern seien 27 Küken geschlüpft und davon 26 erfolgreich ausgeflogen. Die Regierung von Mittelfranken erklärte, am Kunstfelsen “Sinwellturm” fänden die Vögel “hervorragende Bedingungen für erfolgreiche Bruten vor: einen weiten Blick über das Revier, gute Anflugmöglichkeiten und Sitzwarten, wärmende Sonnenstrahlen für das frühe Brutgeschäft und ein reiches Nahrungsangebot”.
Neben den Wanderfalken gibt es auf der Nürnberger Kaiserburg noch zahlreiche weitere Naturschätze zu entdecken, wie es weiter hieß. Mehr als 2.000 verschiedene Tier- und Pflanzenarten habe man auf den 65.000 Quadratmetern rund das Gelände nachgewiesen.