Was für Helden – und für Heldinnen! Jede und jeder bringt das ein, war er oder sie kann, um zu tun, was es brauchte für Verfolgte, Juden und Zwangsarbeiter. Bitte wahrnehmen und verinnerlichen!
Mutige Frauen und Männer haben im Zweiten Weltkrieg ihr eigenes Leben für ungezählte Untergetauchte riskiert. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) stellt einige von ihnen vor:
Der reformierte Pastor Fredrik Slomp (1898-1978) reiste unermüdlich durch die Niederlande, um Verstecke und Gastfamilien für Untergetauchte zu suchen. Das trug ihm den Spitznamen “Frits, der Streuner” ein. Seine Inspiration und zentrale Helferin dabei: “Tante Riek”, geb. 1893 in Winterswijk.
Helena Kuipers-Rietberg gründete 1942 das landesweite Netzwerk “Hilfe für Untergetauchte” (LO); sie sorgte mit hohem Risiko Tag und Nacht für Lebensmittelkarten, verteilte illegale Zeitungen. Ihren Widerstand gegen das NS-Regime, ihren Einsatz für Verfolgte, der vor allen anderen den Juden galt, bezahlte sie selbst mit ihrem Leben: “Tante Riek” starb Ende Dezember 1944 im KZ Ravensbrück.
Oft waren es ganze Familien, die im Widerstand eng zusammenhielten und zusammenarbeiteten, je nach persönlichem Talent und Möglichkeiten. So auch bei den Wikkerinks aus Aalten: Die drei jungen Töchter nutzten Röcke, Jacken und Kleider, ja sogar vermeintliche Kinderwagen zum Tarnen und Transport illegaler Waren wie Lebensmittelkarten für die Untergetauchten.
Die scharfsinnige Lien (Jg. 1923) scannt als Türöffnerin Gefahren sofort. Sie wimmelt ab oder lässt ein; spürt ihre Verantwortung für Verfolgte und nimmt sie an – am Ende auch für “Wimke”, ein jüdisches Findelkind, das vor der Tür abgelegt wurde. Ihre jüngste Schwester Henny (Jg. 1926) fährt mit dem Rad unzählige Kilometer, auch im Winter, um in der Umgegend Hungernden auf Dachböden Lebensmittel zu bringen.
Jo (Jg. 1924) näht, repariert und dient als Kurier, landesweit. Ein (skrupulöser) Wehrmachtssoldat erwischt sie am Bahnhof mit einem jüdischen Jungen – und lässt sie, wegschauend, entkommen. Später spricht er sie noch mal an; sagt, es sei lebensgefährlich, was sie tut. Ihr Brautkleid näht sich Jo nach dem Krieg aus dem Fallschirmstoff eines US-Soldaten, den sie mit ihrem Vater Jan (1896-1981) in Sicherheit brachte.
Das Haus der beiden eleganten, bescheidenen Damen aus Varsseveld im Gelderland wird zum Durchgangsheim für Dutzende Juden auf der Flucht, darunter viele Kinder. Bald landesweit vernetzt und inspiriert durch ihren starken Glauben an Gott, verschicken die Grundschullehrerin und die Ladenbesitzerin über Schulkinder und Vertraute kodierte Botschaften in Form harmlos wirkender Liedzettel oder Wollknäuel, in denen Briefe versteckt sind.