Das Museum Peter August Böckstiegel im westfälischen Werther setzt den Expressionisten Böckstiegel in Dialog mit Emil Nolde. Unter dem Titel „Ein Dialog in Grafik und Gemälden“ werde ab dem 9. Juni unter anderem die Beziehung zwischen Gemälden und Grafiken der Künstler in den Blick genommen, teilte das Museum am Dienstag mit. Nolde und Böckstiegel hätten auch ein bedeutendes grafisches Werk hinterlassen, das für die Entstehung ihrer Bildwelten eine besondere Rolle gespielt habe.
Die Ausstellung zeige auch, dass Böckstiegel das Werk Noldes geschätzt habe, hieß es weiter. Auch wenn er dessen Bildern nicht kritiklos gegenüberstanden habe, seien mindestens sechs Werke Teil seiner umfangreichen Kunstsammlung gewesen.
Thematisiert werden sollen auch „Fakten und Fakes“ über Noldes Biografie, wie es hieß. In den vergangenen Jahren sei immer deutlicher geworden, dass Nolde schon zu Lebzeiten seine Biografie und sein Schaffen mit einem Mythos als ein zwar von den Nationalsozialisten verfemter, doch resilienter und gar widerständiger Künstler verwoben habe. Nach jüngeren Erkenntnissen der kunsthistorischen Forschung sei Nolde jedoch überzeugter Nationalsozialist gewesen, der sich antisemitisch geäußert habe und sich an den NS-Machtapparat angebiedert habe.
In einem Museum, das dem Künstler Peter August Böckstiegel gewidmet sei, müsse es ein Anliegen sein, die unterschiedlichen Grade von Verbindungen und Verstrickungen in einer menschen- und kunstfeindlichen Diktatur klar zu benennen, erklärte das Museum. Die Ausstellung ist bis zum 15. September zu sehen.
Der Maler, Grafiker und Bildhauer Böckstiegel gilt als Vertreter des westfälischen Expressionismus. 2018 eröffnete das seinem Leben und Werk gewidmete Museum an seinem Geburtsort Werther-Arrode. Conrad Felixmüller ist ein Maler des Expressionismus und der Neuen Sachlichkeit. Er lebte in Dresden und ab 1934 in Berlin.