Wo Extremwetterereignisse wie Hitzewellen und Dürren zunehmen, sind Amphibien wie besonders der Salamander stärker vom Aussterben bedroht. „Die Abhängigkeit der Amphibien von temporären Feuchtgebieten zur Fortpflanzung macht sie besonders verwundbar gegenüber Dürren und Temperaturverschiebungen, die ihre Brutgebiete vorzeitig austrocknen lassen“, sagte Evan Twomey, Erstautor einer aktuellen Studie der Goethe-Universität in Frankfurt am Main am Montag laut Mitteilung. „Unsere Analysen zeigen den direkten Zusammenhang zwischen der Zunahme extremer Wetterereignisse und dem Rückgang der Amphibienbestände.“
Besonders betroffen sind der Universität zufolge Europa, das Amazonasgebiet und Madagaskar. In Europa seien es hauptsächlich Salamander, die unter den veränderten Bedingungen litten. „Zukünftige Klimaprognosen zeigen, dass Dürreperioden in Zentraleuropa sowohl in Dauer als auch Intensität wahrscheinlich zunehmen werden.“
Amphibien seien die am meisten bedrohte Wirbeltierklasse der Erde, bereits 41 Prozent aller Arten seien vom Aussterben bedroht. „Lebensraumverlust, Krankheiten, Umweltverschmutzung und der Klimawandel setzen Amphibien – also Fröschen, Salamandern und den in den Tropen heimischen Schleichenlurchen – schon heute massiv zu“, so die Universität.
Die neue Studie vom Institut für Ökologie, Evolution und Diversität zeige, dass Extremwetterereignisse als zusätzlicher Stressfaktor diese Krise weiter verschärften. Hierfür analysierten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler globale Wetterdaten der letzten 40 Jahre. Die Regionen mit signifikant erhöhten Hitzewellen, Dürren und Kältewellen verglichen sie mit der geographischen Verbreitung von mehr als 7.000 Amphibienarten und deren Gefährdungsstatus auf der ‘Roten Liste’. Die sogenannten Roten Listen würden seit 1964 von der Naturschutzorganisation IUCN (International Union for the Conservation of Nature and Natural Resources) veröffentlicht und gelten als wichtiges Instrument zur Bewertung des Gefährdungsstatus von Tier- und Pflanzen- und Pilzarten weltweit.