Sachsens Landtag will die Verfassung des Freistaates in sorbischer Sprache herausbringen. Die ersten Ausgaben sollen noch in diesem Jahr vorgelegt werden, teilte die Landtagsverwaltung am Mittwoch in Dresden mit. Anlass ist die Unterzeichnung des sächsischen Sorbengesetzes vor 25 Jahren.
Den Verfassungstext in sorbischer Sprache gibt der Landtag gemeinsam mit der sächsischen Landeszentrale für politische Bildung heraus. Erscheinen soll er in digitaler und gedruckter Fassung.
Der Landtag hatte das „Gesetz über die Rechte der Sorben im Freistaat Sachsen“ im Januar 1999 beschlossen. Der damalige Landtagspräsident Erich Iltgen (CDU) und der damalige Ministerpräsident Kurt Biedenkopf (CDU) unterzeichneten das Gesetz am 31. März 1999 in Bautzen.
Sachsens Landtagspräsident Matthias Rößler (CDU) würdigte das Sorbengesetz als „bewährten Stabilitätsanker für den Schutz des sorbischen Volkes und seiner Kultur im Freistaat“. Es sichere die ethnische, kulturelle und sprachliche Identität der Sorben. Neben Symbolen wie der sorbischen Flagge, der Hymne oder zweisprachigen Beschriftungen unterstütze der Freistaat auch den Erhalt sorbischer Schulen und der sorbischen Sprache.
Rößler kündigte zugleich an, am 16. April mit Vertreterinnen und Vertretern des sorbischen Dachverbandes Domowina das Sorbische Museum in Bautzen zu besuchen.