Mit einem Maßnahmenpaket will Sachsen den Unterrichtsausfall an Schulen spürbar reduzieren und damit für mehr Bildungsgerechtigkeit sorgen. Das Paket sieht unter anderem eine personelle Verstärkung an Oberschulen vor, sagte Kultusminister Conrad Clemens (CDU) am Dienstag in Dresden. Dazu sollen auch mehr Grundschullehrkräfte und Gymnasiallehrkräfte an Oberschulen eingesetzt werden. Außerdem wurden Altersermäßigungen verschoben, um mehr Kapazitäten für den Unterricht zu haben.
Clemens erwartet schon im Herbst einen positiven Effekt. „Die Maßnahmen sind nicht populär, aber absolut notwendig“, sagte der Minister. Vor allem der ländliche Raum müsse gestärkt werden. Die Unterrichtsabdeckung in Sachsen liegt derzeit im Durchschnitt bei 95 Prozent, in einigen Regionen aber nur bei 70 Prozent.
Die Maßnahmen sind laut Clemens bis zum 31. Juli 2030 befristet. Bei den Altersermäßigungen sind in den nächsten fünf Jahren vor dem 63. Lebensjahr nur zwei Anrechnungsstunden möglich: eine ab 60 und eine weitere ab 62. Danach kann eine dritte Stunde ab dem 64. und eine weitere ab dem 66. Lebensjahr reduziert werden. Bisher war es möglich, schon ab einem Alter von 58 Jahren schrittweise weniger Stunden zu unterrichten.
An öffentlichen Schulen in Sachsen lernen derzeit rund 450.000 junge Menschen. Sie werden von 34.000 Lehrkräften und Assistenzkräften betreut. Der Freistaat hatte in der Vergangenheit bereits Maßnahmen ergriffen, etwa die Verbeamtung von Lehrkräften, die Verstärkung von Assistenzkräften und die Erhöhung von Studienplatzzahlen.