Sachsen wird im Rahmen einer Studie ab dem nächsten Schuljahr 2024/2025 die Arbeitszeit von einem repräsentativen Teil der Lehrkräfte erheben. Wie das Kultusministerium am Mittwoch in Dresden mitteilte, nehmen 4.500 Lehrerinnen und Lehrer an der bundesweit einmaligen Untersuchung teil. Berücksichtigt werde die gesamte unterrichtliche sowie außerunterrichtliche Tätigkeit der sächsischen Lehrkräfte, auch während der unterrichtsfreien Zeit.
Sachsens Kultusminister Christian Piwarz (CDU) betonte zum Vorhaben: „Es geht darum, die Arbeitsbelastung unserer Lehrkräfte genau zu ermitteln.“ Nur auf der Basis valider Daten könne festgestellt werden, ob die Arbeitszeit der Lehrkräfte ausreicht, um den vielfältigen Tätigkeiten des Berufs nachzukommen.
„Die Unterrichtszeit spiegelt nur den sichtbaren Teil der Arbeitszeit unserer Lehrerinnen und Lehrer wider“, erklärte Piwarz. Der andere Teil liege in einer „Black Box“ verborgen. Das Ergebnis der Untersuchung solle Transparenz schaffen und dazu beitragen, „zielgenauere Maßnahmen zur Unterrichtsabsicherung abzuleiten“.
Die Teilnehmenden der Erhebung seien in einer zufälligen Stichprobe erhoben und per Post informiert worden, hieß es. Es handelt sich um 4.100 Lehrerinnen und Lehrer sowie 410 Schulleiterinnen und Schulleiter. Insgesamt gibt es in Sachsen derzeit mehr als 33.000 Lehrkräfte.
Bei der Erhebung tragen die Teilnehmenden ihre Arbeitsstunden in einem Online-Formular ein. Zusätzlich sind Interviews zur subjektiven Belastungswahrnehmung geplant. Die Kosten bezifferte das Kultusministerium auf rund 540.000 Euro.