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Sachsen-Monitor: Kein Vertrauen in die Politik

In Sachsen haben sich laut einer neuen Umfrage Ressentiments gegen Ausländer verstärkt, das Vertrauen in demokratische Strukturen sinkt weiter. Eine enorme Zustimmung erhalten zudem Verschwörungstheorien, heißt es im neuen Sachsen-Monitor, den Staatskanzleichef Oliver Schenk (CDU) am Dienstag in Dresden vorstellte. Demnach finden fast zwei Drittel (64 Prozent) der mehr als 2.000 Befragten, dass Deutschland durch „die vielen Ausländer in einem gefährlichen Maß überfremdet“ ist.

Das sind 24 Prozentpunkte mehr als noch vor eineinhalb Jahren. Für ein Drittel gleicht Deutschland mehr einer Diktatur als einer Demokratie. Fast die Hälfte geht davon aus, dass die regierenden Parteien das Volk betrügen.

Dennoch halten laut Umfrage 83 Prozent die Demokratie für eine gute Regierungsform, allerdings ist die Zustimmung um acht Prozentpunkte gesunken. Im Parteienranking neigen 15 Prozent der CDU und 14 Prozent der AfD zu, der SPD sechs Prozent und den Grünen vier Prozent.

Für ein Viertel der Befragten ist die Asylpolitik das wichtigste Problem in Sachsen, ein Anstieg um 21 Prozentpunkte. Schenk sagte, wegen der Corona-Pandemie sei die Asylpolitik beim vergangenen Sachsen-Monitor 2021/22 kein Thema gewesen. Für die aktuelle Studie wurden im Sommer 2023 in ganz Sachsen 2.041 zufällig ausgewählte Frauen und Männer interviewt.

Laut den Ergebnissen hat der Antisemitismus zugenommen: 26 Prozent (plus vier Prozentpunkte) stimmen der Aussage zu, dass Jüdinnen und Juden aus ihrer NS-Opferrolle einen Vorteil ziehen wollen. Dass Juden zu viel Macht hätten, bestätigten 18 Prozent (plus zwei Punkte).