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Saar-Minister: Senioren als Ehrenamtliche für sich selbst gewinnen

Der saarländische Sozialminister Magnus Jung (SPD) wirbt um Seniorinnen und Senioren, die übers Ehrenamt Vorsorge für sich selbst leisten. Wer weder krank noch pflegebedürftig sei, solle aktiviert werden, in die eigene Gesundheit zu investieren, sagte er am Dienstag in Saarbrücken. Was die Pflege angehe, wandere die Gesellschaft nämlich auf eine „extrem schwierige Versorgungslage“ in den kommenden zehn bis fünfzehn Jahren zu. Die Frage, wer die Babyboomer pflege, werde auch nicht durch mehr Personal beantwortet werden können. Deswegen brauche es verstärkt Prävention und Sozialraumorientierung, erläuterte Jung.

Das Projekt „Saar 66“ soll dem SPD-Politiker zufolge im kommenden Jahr starten. In jeder Kommune solle gemeinsam mit den Pflegekassen Personal zur Verfügung gestellt werden, das als Hauptamtliche die Ehrenamtlichen betreue. Dabei könne es etwa um Seniorensport oder den Aufbau von Besuchsdiensten gehen. Denn Einsamkeit sei ein „sehr weit verbreitetes Problem“ von Menschen über 80 Jahren, welches sich auch stark auf die Gesundheit auswirke. In den Kommunen sollen demnach Strukturen entstehen, an die die Ehrenamtlichen sich wenden könnten und wo es Schulungen gebe. Dieses ehrenamtliches Engagement solle dann wiederum ein nachbarschaftliches Netzwerk werden. Jung geht davon aus, dass zwischen einer und zwei Millionen Euro pro Jahr mindestens für das Projekt nötig seien.