Die saarländische Landesregierung hat am Dienstag eine Online-Umfrage zur Gleichstellungspolitik des Landes gestartet. „Mit dieser Umfrage wollen wir die Meinungen der Saarländerinnen und Saarländer zur Gleichstellung einholen und konkrete Handlungsvorschläge sammeln“, sagte die Frauenstaatssekretärin Bettina Altesleben (SPD) in Saarbrücken. Bis zum 14. Januar könnten Interessierte zwölf Fragen beantworten. Darin geht es unter anderem um die Bedeutung von Gleichstellung, die Situation von Frauen im Saarland und welche Themen besonders wichtig sind – dazu stehen unter anderem geschlechtergerechte Gesundheitsversorgung, gleiche Karrieremöglichkeiten und mehr Ganztagsbetreuungsmöglichkeiten zur Auswahl.
Erste Ergebnisse sollen laut Altesleben bei einer Bürger- und Bürgerinnenwerkstatt am 18. Januar in Saarbrücken vorgestellt werden. „Und die gesamte Strategie mit den Maßnahmen, die wir gemeinsam konzipieren, mit ihren Anregungen, wollen wir dann im Monat März präsentieren“, betonte sie. „Wir erheben nicht den Anspruch, dass das eine repräsentative Umfrage ist.“ Denn sie sei anonym und jemand könne theoretisch mehrmals abstimmen. Vielmehr solle es darum gehen, herauszufinden, ob die Landesregierung bei ihren Planungen etwas übersehen habe. Derzeit entwickeln den Angaben zufolge alle Ressorts der Landesregierung Maßnahmen.
„Wir möchten die Gleichstellung von Frauen und Männern in allen Bereichen des Lebens aktiv und nachhaltig vorantreiben“, unterstrich die Staatssekretärin. Dabei gehe es nicht nur um ein Konzept auf dem Papier, sondern darum, dass die Saarländerinnen und Saarländer auch im Alltag Veränderungen spürten. Dementsprechend solle auch ein sogenanntes Monitoring die Umsetzung der Gleichstellungspolitik begleiten. „Ziel muss es letztlich sein, dass alle Menschen die gleichen Verwirklichungschancen haben“, sagte Altesleben. Dazu müssten nicht nur alle Ressorts einer Landesregierung, sondern die gesamte Gesellschaft zusammenarbeiten.
Als Handlungsschwerpunkte bezeichnete die SPD-Politikerin existenzsichernde Arbeit sowie finanzielle Unabhängigkeit für Frauen, geschlechtergerechte medizinische Versorgung und den Schutz von Frauen vor Gewalt. „Denn nur wer gewaltfrei leben kann, lebt auch ohne Angst“, sagte Altesleben. „Und nur wer angstfrei leben kann, hat auch die Kraft, sich dafür einzusetzen, für das zu kämpfen, was Frau zusteht.“