Die katholische Kirche hat Europa in ihrer DNA. Kein Wunder also, dass die Bischöfe dem proeuropäischen neuen Staatsoberhaupt ihr Vertrauen geben. Die europäische Staatenfamilie beruhe auf der Menschenwürde.
Die katholischen Bischöfe in Rumänien haben die Wahl des proeuropäischen Präsidentschaftskandidaten Nicusor Dan begrüßt. Das teilte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Lucian Muresan, am Freitag in Bukarest mit. Einen Tag zuvor hatte das Verfassungsgericht in Bukarest die Wahl offiziell bestätigt.
Laut dem Portal “Vatican News” sehen die Kirchenvertreter die Wahl als Schritt in Richtung Europas, “der demokratischen Werte und einer Gesellschaft, die auf der Achtung der Person, der Freiheit und der Solidarität beruht”. Europa sei eine “Familie von Nationen” – nicht nur durch Verträge, sondern aufgrund “einer gemeinsamen Vision der Menschenwürde”, so die Bischofskonferenz.
Kardinal Muresan, griechisch-katholischer Großerzbischof von Fagaras und Alba Iulia, betonte in der Erklärung auch den Beitrag der katholischen Kirche zur Herausbildung eines europäischen Bewusstseins der Rumänen durch Bildung, Kultur und Glauben.
Der Bukarester Erzbischof Aurel Perca versicherte dem gewählten Präsidenten die Bereitschaft der römisch-katholischen Kirche, “im Geiste des Dialogs und des gegenseitigen Respekts mit den staatlichen Institutionen für das Gemeinwohl zusammenzuarbeiten und den sozialen Frieden, die Solidarität und die Gerechtigkeit zu fördern”.
Der bürgerlich-liberale Politiker Nicusor Dan, bisher Bürgermeister von Bukarest, wird am kommenden Montag als Präsident vereidigt. Er hatte sich bei der Stichwahl am 18. Mai gegen den Ultranationalisten George Simion durchgesetzt.