Vor 80 Jahren endete der Zweite Weltkrieg – und immer noch werden knapp eine Millionen deutsche Soldaten vermisst. Der Suchdienst des DRK geht weiterhin tausenden Anfragen von Angehörigen nach. Aber wie lange noch?
Die Suche nach Vermissten aus dem Zweiten Weltkrieg sollte aus Sicht des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) auch zukünftig weitergeführt werden. Die derzeit vorgesehene Finanzierung des Projekts durch den Bund müsse auch über das Jahr 2028 hinaus gewährt werden, sagte DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt im Interview der “Neuen Osnabrücker Zeitung” (Sonntag). “Aus meiner Sicht wäre es angebracht, die Nachforschungen zu Weltkriegsvermissten mindestens bis 2030 weiterzuführen, eigentlich sogar bis 100 Jahre nach Kriegsende, also bis 2045.”
Im vergangenen Jahr gab es laut Hasselfeldt diesbezüglich noch rund 7.000 Anfragen an den DRK-Suchdienst. “Es gibt ein großes Interesse bei der Enkelgeneration, mehr über die Schicksale der Großeltern zu erfahren – und in manchen Fällen geht es auch um weit mehr als nur bloße Informationen”, so die DRK-Chefin. “Das war vor einigen Jahren so noch nicht absehbar, deshalb gab es auch immer wieder Diskussionen darüber, wie lange diese Aufgabe noch aufrechterhalten bleibt. Aber allein die Zahl der Anfragen zeigt, wie wichtig die Schicksalsklärung Zweiter Weltkrieg auch heute gesellschaftlich ist.”