Diesmal trifft es mit dem Friedensnobelpreis die Richtigen (siehe Seite 4). Die Auszeichnung ging in diesem Jahr an die Internationale Kampagne für die Abschaffung von Atomwaffen (ICAN). Schon lange war die Gefahr nicht mehr so groß wie derzeit, dass Nuklearwaffen tatsächlich eingesetzt werden könnten. Stichwort: USA und Nordkorea. Deswegen ist es ein gutes und richtiges Signal, die ICAN auszuzeichnen. Das Abkommen zum Atomwaffenverbot, das die Organisation unterstützt, liegt zur Unterzeichnung aus. Über 50 Staaten haben bereits unterschrieben oder ihre Unterschrift zugesagt. Deutschland nicht. Ebenso wenig die anderen Atommächte wie USA, Russland und China.
Insofern kann man fragen, was dieses Abkommen wert ist, wenn sich die „gefährlichen“ Nationen und ihre Verbündeten zurückhalten. Kritiker halten die Idee des Atomwaffenverbots für naiv und unrealistisch. Es mag sein, dass es noch ein weiter Weg ist, bis diese Mächte unterschreiben. Vielleicht wird das auch nie geschehen. Aber es muss dennoch das Ziel sein. Und – was wäre die Welt ohne Visionen?
Artikel teilen: