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Rheinische Synode: Reformen bei Pfarrdienst und Gemeinden

BAD NEUENAHR – Mit Reformbeschlüssen und politischen Forderungen ist in Bad Neuenahr die Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland zu Ende gegangen. Das Kirchenparlament der 2,6 Millionen rheinischen Protestanten entschied über zahlreiche Vorlagen und Kirchengesetze und wählte einen Teil der Kirchenleitung neu. Die wichtigsten Ergebnisse:

Wahlen: Neue Mitglieder der 15-köpfigen Kirchenleitung werden der ehemalige Kölner Polizeipräsident Wolfgang Albers (61), die Kölner Grünen-Politikerin Marlis Bredehorst (60) und der Jurist Axel Epe (66). Im Amt bestätigt wurden die drei hauptamtlichen Kirchenleitungsmitglieder Christoph Pistorius (54), Barbara Rudolph (58) und Johann Weusmann (52).

Kirchengemeinden: Neben der klassischen Ortsgemeinde soll es künftig auch andere Modelle von Kirchengemeinde geben. Das kann von einer „Personalgemeinde“ mit eigenen Kirchensteuereinnahmen bis zu „Erprobungsräumen“ für ganz andere Modelle reichen.

Pfarrdienst: Pfarrer der rheinischen Kirche sollen sich künftig stärker auf ihre Kernaufgaben konzentrieren. Über ihre konkreten Aufgaben werden alle zwei Jahre feste Vereinbarungen mit den Presbyterien geschlossen. Die Übereinkunft muss verbindliche Absprachen über dienstfreie Zeiten und die Erreichbarkeit der Pfarrer enthalten.

Flüchtlinge: Die Landeskirche warnt vor einer Aushöhlung des individuellen Asylrechts und fordert einen unverzüglichen Familiennachzug für anerkannte Flüchtlinge sowie eine Überprüfung des Konzepts sicherer Herkunftsländer. Rückführungen von Flüchtlingen nach Griechenland lehnt die Synode in der jetzigen Situation ab.

Finanzen: Im vergangenen Jahr nahm die rheinische Kirche schätzungsweise 717 Millionen Euro an Kirchensteuern ein, so viel wird auch in diesem Jahr erwartet. Der Gesamthaushalt hat ein Volumen von rund 885 Millionen Euro. Dank der guten Wirtschaftslage und früherer Sparbeschlüsse sind keine Entnahmen aus Rücklagen nötig. epd