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Reul: Nach Bielefelder Tat nicht in Schockstarre verfallen

Nach der Messerattacke in Bielefeld hat sich NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) dagegen ausgesprochen, künftig auf Feiern zu verzichten. Alle, die auf solchen Veranstaltungen tätig seien, müssten aufmerksamer sein, sagte Reul am Dienstag im Westdeutschen Rundfunk (WDR) auf die Frage nach Konsequenzen der Festnahme für geplante Veranstaltungen wie etwa dem Fanfest zum DFB-Pokalfinale in Bielefeld am Wochenende. Veranstalter, Polizei und Bürger müssten aufmerksam sein, sollten aber „bitte auch nicht in Schockstarre verfallen“.

„Wir leben mit einem Risiko, aber wir müssen es minimieren“, sagte Reul weiter. „Wir können nicht die ganze Welt und die ganze Gesellschaft einbetonieren“, erklärte der NRW-Innenminister. „Wenn wir alles einbetoniert haben, kommt keiner mehr mit dem Auto rein, aber dann kommen sie mit Messern oder anderen Geräten.“

Ein 35-jähriger Syrer steht im Verdacht, bei einem Messerangriff am Sonntag mehrere Menschen verletzt zu haben, vier von ihnen lebensgefährlich. Sie sind inzwischen außer Lebensgefahr. Am Dienstag zog die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen zur an sich. Es bestehe „der Verdacht, dass die Tat religiös motiviert war und als Angriff auf die freiheitliche demokratische Grundordnung zu verstehen ist“, erklärte sie zur Begründung.