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Resolution: Naturschützer fordern Nationalpark Ostsee

Der Naturschutzverein Jordsand hat einstimmig eine Resolution zum Schutz der Ostsee verabschiedet. Er beklagt darin den schlechten Zustand der Wasserqualität und der Fischbestände und fordert die Gründung eines Nationalparks Ostsee. „Der Zustand der Ostsee ist dramatisch“, sagte der Vereinsvorsitzende Veit Hennig am Donnerstag in einer Mitteilung des Vereins. Sie leide seit Jahrzehnten an einer Überbelastung mit Nährstoffen aus der Landwirtschaft. In Kombination mit dem Klimawandel und der Erwärmung der Ostsee führe das zum Kollaps der Ökosysteme. Der Verein betreut rund 20 Schutzgebiete an Nord- und Ostsee.

Jordsand fordert eine massive Reduzierung der Nährstoffeinträge. Ebenso sei eine Umstellung der Fischerei auf ein verträgliches Maß, angepasst an den schlechten Zustand der Fischbestände, unausweichlich.

Die Stellnetzfischerei gefährde zudem die Bestände von Schweinswalen und Meeresenten. Todfunde von Schweinswalen an der Ostsee seien in den vergangenen Jahren stark angestiegen. Der Bestand der Eisenten von geschätzten fünf Millionen Tieren sei in den vergangenen 25 Jahren auf eine Million Tiere eingebrochen. Ebenso beobachte der Verein eine zunehmende Übernutzung der küstennahen Ostseebereiche durch Wassersport und Tourismus.

Es müsse ein Gesamtkonzept für die Ostseeküste entwickelt werden, bei dem Küstenschutz, Renaturierung von Salzmarschen, Bestandsschutz dynamischer Küstenelemente wie Nehrungshaken sowie störungsfreie Strandabschnitte in Abstimmung mit der Freizeitnutzung ein zukunftsfähiges Gleichgewicht bilden. In allen Bereichen bestehe akuter und konsequenter Handlungsbedarf, hieß es.