Arbeitsausbeutung in Deutschland wurde während der Corona-Pandemie zu einem großen Thema, als die Umstände in der Fleischindustrie bekannt wurden. Nun verabschiedet die Regierung einen Aktionsplan für mehr Schutz.
Für mehr Schutz vor Menschenhandel hat die Bundesregierung einen Aktionsplan beschlossen. Erstmalig will sie dazu bewährte und neue Maßnahmen aus den Bereichen Prävention, Opferschutz, Strafverfolgung sowie nationale und internationale Kooperation bündeln, wie die Regierung am Mittwoch ankündigte. Bekämpft werden sollen alle Formen von Menschenhandel – von sexueller Ausbeutung bis hin zur Arbeitsausbeutung.
Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) erklärte, an erster Stelle beim Schutz stünden Frauen, Minderjährige und Geflüchtete. Der Aktionsplan umfasse 126 Maßnahmen, die die Prävention stärken, die Strafverfolgung verbessern und den Betroffenen umfassende Unterstützung bieten sollen.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sagte, Menschenhandel mache Menschen zur Ware und setze Leben brutal aufs Spiel. Die besonders menschenverachtende Form der Kriminalität bedeute für die Opfer unermessliches Leid. Der Aktionsplan solle dazu beitragen, Täter zur Verantwortung zu ziehen, ihre Netzwerke zu zerschlagen und die Opfer zu schützen. Bundesjustizminister Volker Wissing (parteilos) nannte die Bekämpfung von Menschenhandel eine dringliche staatliche Aufgabe.