In der Diskussion um den Verkauf des ehemaligen Kaufhof-Gebäudes in der Regensburger Innenstadt hat sich erstmals auch Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD) geäußert. Aus Sicht der Stadt müsse geprüft werden, was der neue Investor plane und ob dies aus städteplanerischer Hinsicht realisiert werden könne, sagte sie am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Regensburg.
Bislang sei der Stadt lediglich bekannt, dass in dem Gebäude ein „muslimisches Kulturkaufhaus“ geplant sei. Das sei der Stadt durch eine „zweizeilige Mitteilung“ einer Investorengruppe am 10. Dezember mitgeteilt worden, ohne dass der Stadtverwaltung die Hinterleute der Investorengruppe bekannt seien. Die Stadt werde nun prüfen, ob sie ein Vorkaufsrecht habe und unter welchen Bedingungen, sagte die Oberbürgermeisterin weiter. Einen Selbsterwerb durch die Stadt wollte sie nicht ausschließen. „Ein muslimisches Zentrum in dieser Größenordnung mitten in der Stadt kann ich mir nicht vorstellen“, sagte sie weiter.
Inhaltlich sah die Oberbürgermeisterin keine Probleme bei der Errichtung eines „muslimischen Gotteshauses“. Generell sei dagegen an dieser Stelle nichts einzuwenden, betonte sie, „unabhängig von den anderen religiösen Stätten wie Dom, Synagoge, Neupfarrkirche“ in unmittelbarer Nähe, sagte Maltz-Schwarzfischer.
Das Vorhaben einer Investorengruppe hatte zuerst die in Regensburg erscheinende „Mittelbayerische Zeitung“ öffentlich gemacht. Seitdem regt sich in der Domstadt Widerstand gegen das geplante Vorhaben. Die Oberbürgermeisterin warnte unterdessen vor Feindseligkeiten gegen muslimische Bürgerinnen und Bürger. Zudem äußerte sie Zweifel am „ernsthaften Interesse“ der Investorengruppe und kritisierte deren Kommunikation. Maltz-Schwarzfischer nannte es zudem „bedauerlich, wenn der Kaufhof-Verkauf eine Wahlkampfhilfe für die AfD werden würde“, sagte sie.
Eine Machbarkeitsstudie für das ehemalige Kaufhof-Areal sei bereits in Auftrag gegeben und werde von einer städtischen Taskforce bearbeitet. Regensburg habe Interesse an einer nachhaltigen Entwicklung wie einem „Einzelhandelsmagneten, der Leben an diesen Ort bringt und nicht geschlossen funktioniert“, sagte die OB. Innerhalb von drei Monaten muss der Stadtrat nun entscheiden. Das wäre bis zum 10. März. (00/0036/07.01.2025)