Der Konzeptkünstler und Fotograf Jonas Höschl aus Regensburg hat den Paula Modersohn-Becker Kunstpreis 2024 gewonnen. Der mit 7.500 Euro dotierte Hauptpreis des diesjährigen Wettbewerbes wurde ihm am Samstag in Worpswede bei Bremen übergeben. Seine Sujets und multimedialen Installationen ermöglichten eine kluge Auseinandersetzung mit dem Medium Fotografie, urteilte die Jury.
„Durch die Verarbeitung dokumentarischen Materials historischer Ereignisse setzt Höschl bei den Betrachtenden präzise Anreize für eine eigene Spurensuche“, hieß es weiter. In seiner Aussage schaffe er Raum für ein politisches Bewusstsein.
Für den diesjährigen Kunstpreis gab es den Angaben zufolge in drei Kategorien insgesamt 336 Bewerbungen aus ganz Deutschland. So gehören zu dem Wettbewerb auch ein Nachwuchs- und ein Sonderpreis. Der mit 2.500 Euro dotierte Nachwuchspreis ging an Wiebke Mertens, die in Bremen lebt und arbeitet. Einen Sonderpreis, der mit einem Ankauf verbunden ist, bekam Ngozi Ajah Schommers, die in Nigeria geboren wurde und ebenfalls in Bremen lebt.
Die Arbeiten des Preisträgers und der Preisträgerinnen sind bis zum 9. März in Worpswede im Barkenhoff und in der Großen Kunstschau zu sehen. In der Großen Kunstschau werden die insgesamt sieben für den Hauptpreis nominierten Künstlerinnen und Künstler gezeigt, der Barkenhoff stellt die Arbeiten von Mertens und Schommers vor.
Der Paula Modersohn-Becker Kunstpreis wird vom Landkreis Osterholz ausgeschrieben und hat sich seit seiner ersten Ausgabe 2010 zu einer mittlerweile bundesweit anerkannten Auszeichnung mit internationaler Wahrnehmung entwickelt. Er wird alle zwei Jahre verliehen und hat das Ziel, Worpswede als ein Ort der aktuellen Kunst zu profilieren.
Die Worpsweder Ausnahmekünstlerin Paula Modersohn-Becker (1876-1907) gilt dafür als Vorbild. 2022 ging der Hauptpreis an die Hamburger Künstlerin Almut Linde. Er steht unter dem Motto „Kunst im Aufbruch in einer Welt im Umbruch“ und ist damit Teil des Langzeitprojektes „Zeitenwende“ der Worpsweder Museen. Im Mittelpunkt steht die Frage, welche Impulse die Kunst in der gesellschaftlichen Debatte und die Gestaltung der Zukunft geben kann.