Viele Menschen vermissen das Gefühl von Gelassenheit und Zusammengehörigkeit. Beides kann mit bestimmten Übungen gestärkt werden. Eine Psychologin hat einen Tipp.
Durch das Hamsterrad des Alltags kommt vielen Menschen die Fähigkeit zum Staunen abhanden: Das beobachtet die Psychologin Alexandra de Carvalho. “Dabei kann einem das Staunen die Sorge um die eigene Wichtigkeit nehmen – und das wiederum kann total entspannen”, sagte sie im Gespräch mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Neben ihrer psychotherapeutischen Arbeit im Ruhrgebiet begleitet de Carvalho auch sogenannte Analog-Missionen, also Testläufe auf der Erde für Raummissionen. Soeben hat sie darüber das Buch “Mission Fühlen” veröffentlicht.
Das Ziel sei nicht, sich selbst als klein und unbedeutend zu erleben, sagte die Autorin. “Es geht eher darum, mich als Teil einer Umgebung wahrzunehmen, flexibler zu denken und ab und zu etwas Neues auszuprobieren.”
Konkret trainieren lasse sich diese Fähigkeit etwa in der Natur. “Einfach mal eine halbe Stunde spazieren gehen, ohne Handy und ohne irgendwas in den Ohren, und die Bäume, Felder, Wiesen genau betrachten.” Dies könne auch das Interesse an einem klimafreundlichen Leben stärken, betonte de Carvalho.
Eine weitere Möglichkeit sei, einem anderen Menschen gezielt Fragen zu stellen und zuzuhören. “Das kann dazu führen, dass ich mein Gegenüber bewusster wahrnehme und schätze, was dieser Mensch für eine Lebensleistung mitbringt, dass er hier und heute mit mir spricht.”