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Radtour in Bremen führt zu Orten der Beraubung jüdischer Bürger

Mit einer erinnerungspolitischen Radtour will die Heinrich Böll-Stiftung in Bremen an die Beraubung der jüdischen Bürger der Stadt während der NS-Zeit erinnern. Start ist am 30. März um 11 Uhr am Finanzamt Bremen, wie die Stiftung am Sonnabend mitteilte. „Viele bekannte Bremer Orte sind mit der Beraubung der jüdischen Bevölkerung eng verknüpft, ohne dass dies öffentlich bekannt ist“, sagte Stiftungs-Geschäftsführer Henning Bleyl. Dazu zähle auch das Weserstadion.

Inhaltlich soll die Radtour Bleyl zufolge vom Mahnmal am Tiefer ausgehen, das an die europaweite Beraubung der jüdischen Bevölkerung unter Beteiligung Bremer Firmen, Behörden und Privatpersonen erinnert. Das von Bleyl initiierte und im September 2023 eingeweihte Mahnmal entstand nach einer achtjährigen teils kontroversen Debatte an den Weser-Arkaden neben der Wilhelm-Kaisen-Brücke nahe der Altstadt.

Die Radtour in Kooperation mit dem Mahnmal-Projekt www.geraubt.de mache deutlich, wie viele Orte und gesellschaftliche Gruppen von der Ausplünderung der jüdischen Bevölkerung profitiert hätten, die dem Massenmord vorausging, hieß es. Dabei solle auch die Frage aufgeworfen werden, wie privat und öffentlich mit dem NS-Unrechtserbe umgegangen werde. Eine Anmeldung für die Tour ist nicht erforderlich.