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Rabbiner-Familie Horovitz bekommt Stolpersteine

Die Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main richtet eine zweitägige Veranstaltung zum Gedenken an die Familie des Frankfurter Rabbiners Markus Horovitz (1844-1910) und seiner Nachkommen aus. Das Gedenken am 15. und 16. Mai schließt die öffentliche Enthüllung von Stolpersteinen in der Innenstadt und im Westend ein, wie die Initiative am Montag mitteilte. Für die fast 40 aus Israel, USA und Europa anreisenden Nachfahren gebe es in Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde, dem Jüdischen Museum und der B’nai B’rith-Loge ein umfangreiches Begleitprogramm.

Markus Horovitz war den Angaben zufolge eine der prägendsten Figuren des jüdischen Lebens in Frankfurt und der orthodoxen Glaubensrichtung des Judentums in Deutschland. Er veranlasste den Bau der 1882 eingeweihten Börneplatz-Synagoge, die 1938 in der Reichspogromnacht zerstört wurde. Viele von Horovitz‘ Kindern spielten vor der NS-Zeit eine bedeutende Rolle im gesellschaftlichen und kulturellen Leben Frankfurts. Der älteste Sohn, Jakob Horovitz, folgte seinem Vater in das Amt des Rabbiners der Gemeinde-Orthodoxie und wurde Rabbiner der Unterlindau-Synagoge im Westend und der Bockenheimer Synagoge. 1938 wurde er von der Frankfurter Gestapo verhaftet, gefoltert und starb nach seiner Entlassung und der Flucht in die Niederlande an den Folgen der Misshandlungen 1939 in Arnheim.