Die Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz in Cottbus hat inzwischen mehr als 7.000 nach dem Zweiten Weltkrieg enteignete Kunstwerke an die Familie Pückler zurückgegeben. Mehr als 100 weitere Objekte seien am Donnerstag an die Erbengemeinschaft rückübertragen worden, teilte die Stiftung in Cottbus mit. Darunter seien Rüstungen und Waffen aus dem 16. Jahrhundert, Grafiken, Kinderzeichnungen und Fotografien vom Ende des 19. Jahrhunderts.
Dabei handle es sich um Museumsobjekte im Besitz der Stadt Cottbus und der Stiftung, die nach umfangreicher Recherche als 1945 und 1946 enteignetes Kunst- und Kulturgut aus dem Eigentum der Familie von Pückler in Branitz identifiziert worden seien, hieß es. Um die rückübertragenen Kunstwerke und Erinnerungsstücke aus dem 16. bis 19. Jahrhundert weiterhin der Öffentlichkeit zu präsentieren und der Forschung zugänglich zu machen, belasse die Erbengemeinschaft diese als dauerhafte Leihgaben bei der Stiftung.
Die gräfliche Familie lebte von 1696 bis zu ihrer Vertreibung 1946 in Schloss Branitz bei Cottbus und wurde im Zuge der „Bodenreform“ enteignet. Stiftungsvorstand Stefan Körner erklärte, durch Forschung und transparentes Handeln von Stadt und Stiftung werde Unrecht der Vergangenheit aufgeklärt, um museales Wirken für die Zukunft zu ermöglichen.
Den Angaben zufolge sichert eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung den ewigen Verbleib von Kunstwerken und Familienerinnerungen in Branitz und Cottbus. Aufgrund des Leihvertrags von 2021 würden die Objekte von der Stiftung bewahrt, restauriert und erforscht, hieß es.