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Prominenter Islam-Geistlicher in Pakistan bei Anschlag ermordet

Der ermordete Kleriker Maulana Hamidul Haq Haqqani war Sohn des 2018 ebenfalls bei einem Anschlag getöteten “Vaters der Taliban”. Bisher hat niemand den erneuten Angriff für sich reklamiert.

Bei einem Selbstmordanschlag während des Freitagsgebets ist in Pakistan ein prominenter Prediger und Politiker getötet worden. Bei dem Angriff am Nachmittag auf eine große Koranschule im Distrikt Nowshera wurden Maulana Hamidul Haq Haqqani sowie mindestens vier weitere Menschen ermordet, wie pakistanische Medien berichten. Bislang habe sich niemand zu dem Anschlag bekannt.

Der ermordete Kleriker war Sohn des 2018 ebenfalls bei einem Anschlag getöteten “Vaters der Taliban”, Maulana Samiul Haq. Seine Koranschule spielte bei der Ausbildung vieler Extremisten-Führer eine wichtige Rolle.

2024 hatte Haqqani an der Spitze einer Delegation islamischer Gelehrter die Taliban-Führung in Afghanistan besucht. Mit dieser “religiösen Diplomatie” habe er zur Minderung der Spannungen zwischen Afghanistan und Pakistan beitragen wollen, sagte er seinerzeit.

Die Koranschule Darul Uloom Haqqania mit rund 4.000 Studenten gehört zur einflussreichen sunnitisch-islamischen Deobandi-Bewegung. Sie propagiert eine strikte Auslegung des islamischen Rechts, der Scharia, sowie eine Rückkehr zu traditionellen muslimischen Praktiken. Viele der Taliban-Führer, einschließlich des Gründers Mullah Mohammad Omar, haben in Deobandi-Koranschulen studiert.