Fehlende gesellschaftliche Wertschätzung wird laut den Ergebnissen eines Projekts als zentrales Hindernis für einen ökologischen Wandel des Agrar- und Ernährungssystems wahrgenommen. „Die Arbeit der Produzierenden muss mehr gesellschaftliche Wertschätzung bekommen, um ihre Motivation und Bereitschaft für den Veränderungsprozess zu fördern“, teilte die Universität Hohenheim am Dienstag in Stuttgart mit. Wichtig sei auch, dass die Menschen bereit seien, mehr für Lebensmittel zu bezahlen.
Für das Projekt „Öko-Valuation“ brachten die Forscher lokale Akteure in Workshops und Diskussionsrunden zusammen. Die Akteure stammten den Angaben zufolge aus den Bio-Musterregionen Enzkreis und Heidenheim. Bio-Musterregionen sind vom Land geförderte Bündnisse für Ökolandbau.
Bei den Diskussionen fiel etwa auf, dass die Landwirtschaft zu den Berufsfeldern gehört, in denen Menschen sich stark mit ihrer Arbeit identifizieren. „So wird Kritik an bestimmten Praktiken schnell als Kritik an der Person wahrgenommen“, heißt es weiter. Dies schmälere beispielsweise die Kooperationsbereitschaft.
Das Projekt hat das Ziel, den Dialog über ethische Fragen in der Landwirtschaft zu fördern. So soll der Umbau der Landwirtschaft vorangebracht werden, hieß es. Dafür hat die baden-württembergische Landesregierung das Forschungsprogramm „Ökologischer Landbau“ ins Leben gerufen. Das Forschungsprojekt Öko-Valuation ist Teil dieses Programms. Koordiniert wird es vom Fachgebiet Gesellschaftliche Transformation und Landwirtschaft der Universität Hohenheim. (1824/13.08.2024)