Das Porzellanmuseum Leuchtenburg in Seitenroda bei Jena zeigt ab Freitag eine Ausstellung zu Leben und Werk des Designers Peter Smalun (1939-2023). Seine Arbeit stehe exemplarisch für den Beruf des Industrieformgestalters in der DDR, teile das Museum mit. Smalun habe für Weimar Porzellan und andere Thüringer Betriebe herausragende Service und Zierformen entworfen.
Viele seiner Entwürfe seien bis heute im visuellen Gedächtnis der Ostdeutschen verankert. Seit Juni des vergangenen Jahres arbeiteten die Fotografin Susanne Katzenberg aus Hamburg und die Designwissenschaftlerin Claudia Zachow aus Radebeul an der Aufarbeitung des Lebenswerks von Smalun. Für das Projekt recherchierten sie historische Fotografien und erstellten ein Werksverzeichnis. Überdies hätten sie mit Smalun kurz vor seinem Tod im vergangenen August Gespräche geführt.
Die Direktorin der Stiftung Leuchtenburg, Ulrike Kaiser, erklärte, die Ausstellung präsentiere nahezu das gesamte Werk des Designers. „Nach dem Niedergang der Thüringer Porzellanindustrie nach 1989 hat Smalun bis ins hohe Alter vor allem für den iranischen Markt gearbeitet“, sagte Kaiser dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Schau ist bis zum 25. August zu sehen.
Die Ausstellung sei Ausfluss des Projekts „unverloren“ der Fotografin Katzenberg. Sie habe 2019 die verlassenen Produktionshallen von Weimar Porzellan fotografiert und sei dabei auf Smaluns Entwurf der Vase „Tini“ gestoßen. Beeindruckt vom Design hätte sie die Vase in mehreren Auflagen nachproduzieren lassen und Kontakt zu ihrem Formgeber aufgenommen.