Eine Ausstellung im Pommerschen Landesmuseum in Greifswald widmet sich ab dem 24. Mai moderner Keramikkunst. Unter dem Titel „Picknick in Weiß“ präsentiert das Museum Exponate, die sich mit dem kulturellen Erbe der „Stettiner Ware“ auseinandersetzt, wie das Museum mitteilte. Dabei werde die traditionelle Handwerkskunst neu interpretiert. Bei der Vernissage um 15 Uhr wird der Titel wörtlich genommen: Gäste werden aufgefordert, sich weiß zu kleiden und Proviant für ein Picknick mitzubringen. Gleichzeitig findet auf dem Marktplatz der 17. Greifswalder Töpfermarkt statt. Die Schau läuft bis zum 31. August.
Das als „Stettiner Ware“ oder „Stettiner Gut“ bekannte und mit weißer Glasur überzogene Geschirr wurde durch zahlreiche regionale Töpfereien in großer Stückzahl vom 18. bis zum 20. Jahrhundert in Pommern produziert. Die kostengünstige Herstellung dieser Alltagskeramik führte zu ihrer raschen Verbreitung. Auf dem Stettiner Töpfermarkt gehandelt, gelangte die Keramik bis nach Skandinavien.
Außer der „Stettiner Ware“ wurde für Pommern auch die als „Stralsunder Fayencen“ bekannte Keramik wichtig. 1766 übernahm Johann Ehrenreich aus Stockholm-Marienberg die Stralsunder Fayence-Manufaktur und machte sie zu einer der größten und erfolgreichsten im nordöstlichen Europa.
Keramik zählt zu den ältesten und häufigsten archäologischen Zeugnissen der Vergangenheit. Das Pommersche Landesmuseum präsentiert in der Dauerausstellung Keramikobjekte aus rund 5.500 Jahren Geschichte der Region.