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Politiker ruft zu mehr Bildung gegen Judenhass in Europa auf

In Europa grassiert der Antisemitismus. Eine Konferenz in Trier berät am Donnerstag darüber.

Angesichts von steigendem Antisemitismus in Europa muss nach Worten des rheinland-pfälzischen Landtagspräsidenten Hendrik Hering die historische, politische und demokratische Bildung dauerhaft gestärkt werden. Die Gesellschaften müssten auch in Zukunft bereit sein, für Erinnerungskultur ausreichend Geld bereitzustellen. Der SPD-Politiker sprach sich neben einer stärkeren Würdigung bestehender Gedenkorte auch für neue Formen der Erinnerung an die NS-Verbrechen aus – dies könnten etwa Poetry Slams, Comic-Workshops oder Videospiele sein.

Hering äußerte sich laut vorab veröffentlichtem Redemanuskript am Donnerstag in Trier bei einer internationalen Konferenz zur Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus. Politiker und Experten aus Deutschland, Luxemburg, Frankreich sowie Belgien wollen dabei unter anderem über mögliche Maßnahmen gegen den modernen Antisemitismus beraten.

Man könne über die Politik in Israel streitig diskutieren, so Hering. Unerträglich sei jedoch ein Abgleiten vermeintlicher Israelkritik in einen offenen Antisemitismus. Es erfülle ihn mit großer Sorge, dass demokratiefeindliche, rechtsextreme und antisemitische Einstellungen sowie Verschwörungsmythen überall in Europa auf dem Vormarsch seien und es dafür einen “gesellschaftlichen Nährboden” gebe.